Als ich mich mit zwölf entschied, das Klavier an den Nagel zu hängen und mit Bass anzufangen (ich hatte Lenny Kravitz auf MTV gesehen. Ich wollte aussehen wie sein Bassist, nur als Frau), da weinte meine Lehrerin. Ja, sie behauptete gar, der »schlechte Einfluß« käme bestimmt von meiner besten Freundin.
Mein Onkel war direkt voll begeistert und hat mir dann seinen Akkustikbass zum Üben geliehen. Mit meinem gleichaltrigen Cousin gründeten wir unsere erste Band. Ich habe sogar noch eine Kassette, auf der wir »Nothing Else Matters« spielen.
Es folgten mehrere Jahre, in denen ich lediglich in meinem Zimmer oder im Proberaum (auf einer Kläranlage) Bass spielte. Richtig aktiv wurde ich dann mit 18, und in den folgenden 5 Jahren hatte ich mit »The Mind Set« regelmäßig Auftritte in Köln.
Ein kurzes Zwischenspiel hatte ich mit »Pierre«. Ständig machte jemand von uns Diplom oder bekam Kinder, also gabs leider bloß zwei Konzerte.
Nach einer kurzen Babypause war ich ernsthaft am Überlegen, ob ich mir überhaupt noch mal neue Leute zum Musikmachen suchen sollte. Als junge Mutter beginnt man nunmal eine Lebensphase, wo Musik tagsüber eher in Form von »Summ, summ summ, Bienchen summ herum« oder »Es tanzt ein Biba-Butzemann« eine Rolle spielt. Ich war nicht sicher, ob andere, also Nicht-Eltern dafür Verständnis haben würden.
Genau da klingelte mein Telefon. Anderthalb Jahre stand ich bereits mit meinem Profil irgendwo im Netz drin, hatte ich schon voll vergessen... Nunja, und so wurde ich dann Bassistin bei M.I.G.